Übersicht der Wirkstoffe
Juniperus sabina (Sadebaum)
Ledum palustre (Sumpfporst)
Ledum palustre (wilder Rosmarin) wurde noch von Hahnemann selbst geprüft, der darüber schrieb: „…dass diese sehr kräftige Arznei größtenteils nur für langwierige Übel, bei welchen vorzüglich Kälte, und Mangel an tierischer Wärme vorwaltet, passend ist.“ Zu den Extremitätensymptomen von Ledum gehören Beschwerden der Gelenke im Allgemeinen – insbesondere der Knie-, Hüft -, Sprung- und Zehengelenke, rheumatische Schmerzen und „spannende Steifigkeit“. Ledum hat sich aber auch in der Behandlung übersäuerungsbedingter Gelenkbeschwerden wie Gicht bewährt.
Lophophytum leandri / Flor de piedra (Steinblüte)
Die Schmarotzerpflanze Flor de piedra (Steinblüte) ist in den tropischen Wäldern Südamerikas beheimatet und wurde bereits von den dort ansässigen Indianern medizinisch verwendet. Diskutiert wird, dass die Pflanze organisch gebundenes Jod enthält. Pharmazeutisch wird die ganze getrocknete Pflanze verwendet, aus der die Urtinktur gewonnen wird. Im homöopathischen Zubereitungen ist Flor de piedra bekannt für die Anwendung in den Hauptrichtungen Leber, Gallenwege, Schilddrüse und Herz. Zu dem von den Kommission D in der Aufbereitungsmonographie festgelegten Arzneimittelbild gehören u.a. Schilddrüsenüberfunktion und chronische Leberstörung.
Marsdenia cundurango (Kondurangorinde)
Für homöopathische Zubereitungen der getrockneten Condurangorinde ist eine Wirksamkeit bei Entzündungen und Verengungen der Speiseröhre sowie bei Rissen und Geschwüren an den Lippen und am After belegt. Die Fachliteratur beschreibt den bewährten Einsatz von Condurango hom. bei schmerzhaften Beschwerden des Magens, Ulzerationen, Erbrechen von Nahrung, Verhärtungen und chronischem Magenkatarrh.
Mercurius solubis Hahnemanni
Die Anwendungsgebiete des homöopathisch aufbereiteten Mercurius solubilis Hahnemanni umfassen neben Entzündungen der Lymphdrüsen, Lymphgänge, lymphatischen Gewebe und anderer drüsiger Organe unter anderem auch Hauterkrankungen, Schleimhautentzündungen der Atemwege, Knochenschmerzen und Rheumatismus.
Myristica fragrans (Muskatnuss)
Das aus der Muskatnuss (Myristica fragrans) gewonnene homöopathische Heilmittel wird u.a. bei nervösen körperlichen Beschwerden angewandt. Kennzeichnend sind dabei äußerste Niedergeschlagenheit, Verwirrungen und geschwächtes Gedächtnis. Die Beschwerden verursachen Schläfrigkeit. Dabei ist die Stimmung des Patienten nervös, reizbar und ärgerlich, er kann unter Gedächtnisverlust, Stumpfsinn, Gleichgültigkeit und Hysterie leiden.
Myristica sebifera (Talgmuskatnuss)
Myristica sebifera (Talgmuskatnussbaum) hat sich bei allen Eiterprozessen bewährt, die rasch reifen sollen. Boericke nennt Myristica „ein Mittel von großer antiseptischer Kraft“. Traumatische Infektionen, phlegmonöse Entzündungen und Schmerzen im umliegenden Gewebe reagieren gut auf die Gabe dieses Mittels. Myristica beschleunigt jeden Eiterungsprozess und verkürzt seine Dauer.
Petroleum rectificatum (Steinöl)
Steinöl ist eng mit Graphites verwandt und gehört zu Hahnemanns führenden Antipsorika für langdauernde und tiefsitzende Krankheiten. Bei Hauterkrankungen stehen Juckreiz und Brennen im Zentrum des Arzneimittelbildes. Die Ekzeme sind schmerzhaft empfindlich und gereizt, die Haut wird wund und zeigt eine ausgeprägte Neigung zum Dekubitus. Die brennenden Empfindungen sind sehr ausgeprägt. Petroleum ist ein erstrangiges Homöopathikum zur Therapie von Nesselausschlag und Pruritis.
Phosphorus (Phosphor)
Phosphorus als Polychrest hat sich in homöopathischen Zubereitungen u.a. bei Erschöpfungszuständen, Nerven- und Kopfschmerzen, Verhaltensauffälligkeiten und Verstimmungszuständen bewährt. Der Patient leidet mitunter an großer Niedergeschlagenheit und Benommenheit, Hirnmüdigkeit, Gedächtnisverlust, verringerter Sensibilität, Gleichgültigkeit, Schwindel und Schlaflosigkeit bzw. häufigem Erwachen. Als Folge ist der Betroffene nervös, ärgerlich, gereizt, vergesslich, schwer besinnlich, konzentrationslos und aufgrund von Einschlafproblemen und quälenden Träumen auch erschöpft.
Populus tremuloides (Amerik. Zitterpappel)
Zu Populus tremuloides (amerikanische Zitterpappel) liegt eine positive Aufbereitungsmonographie für die Anwendungsgebiete „Entzündungen und Entleerungsstörungen der Harnblase“ vor. In der homöopathischen Fachliteratur hat Populus eine organotrope Beziehung zu den Harnorganen, weshalb es häufig gegen Blasenkatarrhe sowie bei Prostatahypertrophie eingesetzt wird. Populus tremuloides wird als gutes Mittel bei Blasenbeschwerden nach Operationen und in der Schwangerschaft geschätzt. Brennen und Schmerzen beim Harnlassen sind charakteristische Beschwerden des Populus-Patienten. Der Harn kann Schleim und Eiter enthalten, nach der Miktion tritt Schmerz hinter dem Schambein auf, beim Mann ist die Prostata vergrößert.
Pseudognaphalium obtusifolium (Ruhrkraut)
Pseudognaphalium obtusifolium (Ruhrkraut) wurde von den alten homöopathischen Ärzten gerne bei Beschwerden im Bereich des Nervus ischiadicus gegeben. Ferner hat es rheumatische Schmerzen in Knie- und Sprunggelenken sowie den für Arthrose typischen Anlaufschmerz im Arzneimittelbild.
Pulsatilla pratensis (Küchenschelle)
Pulsatilla pratensis wird zur Beseitigung von Restbeständen akuter Erkrankungen, insbesondere über die Förderung des Sekretabflusses, eingesetzt. Darüber hinaus liegen gute Erfahrungen bei der Therapie des akuten Schnupfens, der Bronchitis und bei Schleimhautkatarrh unter Beteiligung der Ohren vor. Die Fachliteratur sieht den Einsatz von Pulsatilla pratensis vor bei akuter Otitis media, Masern-Otitis sowie bei:
- Mittelohrentzündung mit starken, stechenden Schmerzen
- chronischen und therapieresistenten Verlaufsformen der Otitid media
- Ohrgeräuschen
- schmerzhaftem Druckgefühl im Mittelohr
Ranunculus bulbosus (Knolliger Hahnenfuß)
Ranunculus bulbosus zeigt seine Stärken unter anderem bei Nervenschmerzen und Rheumatismus im Bereich des Brustkorbs.
Ruta graveolens (Weinraute)
Ruta graveolens (Gartenraute) ist ein typisches Mittel für Beschwerden, die durch Kälte verschlimmert werden. Die Weinraute wird bei Gelenkschmerzen, Steifigkeit und Kraftlosigkeit der Gelenke, Beschwerden beim Treppensteigen und anderen Symptomen, die für Arthrose typisch sind, geschätzt.
Sanguinaria canadensis (Kanadische Blutwurzel)
Migräne
Sanguinaria canadensis zeigt in potenzierter Form ihre Stärke bei rechtsseitiger Migräne, Menstruationsmigräne und Kopfneuralgie. Es beeinflusst die häufig einer Migräne zugrunde liegende gestörte Hirndurchblutung.
Wechseljahresbeschwerden
Das Wirkspektrum von Sanguinaria umfasst Beschwerden der Wechseljahre, die durch vasomotorische Störungen charakterisiert werden. Es treten periodisch wiederkehrende migräneartige Kopfschmerzen auf. Ein besonderes Merkmal ist die Empfindlichkeit und Schwellung der Brüste in der Menopause.
Selenium (Selen)
Selenium amorphum hat eine große Schwäche und Schlaffheit im Mittelbild. Diese Schlaffheit ist stark temperaturabhängig. Der Mangel an Spannkraft gehört zu den zentralen Leitsymptomen dieses homöopathischen Mittels; er macht sich auch im Bereich der Psyche bemerkbar. Die Schwäche des Selenium-Patienten ist physischer, geistiger und sexueller Natur. Es besteht ein starkes Verlangen nach Ruhe.
Sepia officinalis (Tintenfisch)
Das Arzneimittelbild von Sepia ähnelt in vieler Hinsicht dem von Cimicifuga. Sepia ist ebenfalls ein typisches Frauenmittel, bei dem die Funktionsstörungen der Geschlechtsorgane die Gesamtsymptomatik bestimmen.
Serenoa repens (Sägepalme)
Für homöopathische Zubereitungen aus Serenoa repens (Sägepalme) bestätigt die Monographie der Kommission D die Wirksamkeit bei Entzündungen der ableitenden Harnwege sowie bei Blasenentleerungsstörungen. Sägepalme wird bei Harnverhaltung und bei den Frühsymptomen der Prostatahypertrophie und den ersten Stadien einer noch mehr funktionellen Behinderung des Harnabflusses eingesetzt. Beim Blasenkatarrh mit und ohne Prostata-Adenom sowie bei Harninkontinenz der Sabal-Patienten tröpfelt bei jeder Anstrengung, beim Husten sowie beim Lachen der Harn weg. Nachts ist mehrmals aufzustehen, damit das Bett nicht eingenässt wird. Sabal serrulata steht homöopathisch für Reizbarkeit der Genital- und Harnorgane und wird verwendet bei Zystitis mit Prostatahypertrophie.
Silybum marianum (Mariendistel)
Mariendistel ist in der Phytotherapie das Lebermittel schlechthin und hat auch in homöopathischen Zubereitungen eine anerkannte Wirksamkeit bei Leber-Galle-Erkrankungen. Wiesenauer zitiert es bei Cholezystopathie, Hepatitis und zur Leberentgiftung.
Solidago virgaurea (Goldrute)
Während die Aufbereitungsmonographie als Anwendungsgebiet für Solidago virgaurea schlicht „Nierenschwäche“ angibt, ist es für Stauffer ein „erstklassiges“ Nierenfunktionsmittel und Boericke beschreibt den Einsatz bei Dysurie, Nierenentzündung und Schmerzen in den Nieren.